Lungenwürmer - häufiger im Siegerland

Seit ca. 5 Jahren ist bekannt, dass Lungenwürmer in Deutschland und insbesondere auch in unserer Gegend vorkommen. Auch unter unseren Patienten haben wir hin und wieder einen Fall entdeckt aber in den letzten 2 Monaten haben sich die nachgewiesenen Fälle in unserer Praxis deutlich gehäuft. 

 

Wir möchten deswegen über verschiedene Fragen zu diesem Thema informieren:

Was sind die Krankheitsanzeichen? Wie findet die Ansteckung statt? Wie werden sie nachgewiesen und behandelt? Dazu  mehr lesen  öffnen unter diesem Bericht.


Unser Rat an jeden Kunden:

- Bei den regelmässigen Entwurmungen auch mal ein Präparat anwenden, das gegen Lungenwürmer wirkt. Sprechen sie uns an.

- Oder: statt einer geplanten Entwurmung, eine 3-Tages Kotprobe mit dem Auswanderungsverfahren untersuchen lassen.

- Hustende Tiere werden erst nach dem Nachweis behandelt, da bei ihnen eine normal dosierte Entwurmung unter Umständen gefährliche Nebenwirkungen auslösen kann.

Krankheitsanzeichen:

  • der Husten den die Parasiten auslösen steht im Vordergrund. Er entsteht aufgrund der Entzündungen in der Lunge und aufgrund der Reizung der Luftröhre durch die Larven, die aktiv dort hoch wandern, um abgeschluckt zu werden. Bei Befall mit einer der zwei bei uns vorkommenden Lungenwurmarten (Crenosoma vulpis) bleibt der Husten meist das einzige Krankheitsanzeichen.
  • zu Gerinnungsstörungen kann es zusätzlich bei dem Befall mit der anderen Lungenwurmart (Angiostrongylus vasorum) kommen. Nasenblutungen, Bluthusten oder Blutungen in der Unterhaut und innerlich treten auf.
  • selten sind auch neurologische Anzeichen bei Befall mit der zweiten Wurmart zu sehen. Sie werden durch Wanderlarven oder Blutungen im Gehirn ausgelöst.

 

Ansteckung:

  • der Hund oder die Katze stecken sich an indem sie Schnecken fressen die mit den Larven infiziert sind. Diese wandern vom Darm in die Blutgefäße die die Lunge versorgen. Dort legen sie ihre Eier. Die geschlüpften Larven wandern in die Lunge. Von dort wandern sie in der Luftröhre hoch und werden abgeschluckt. So gelangen sie in den Kot und werden von Schnecken aufgenommen. Entwicklungszyklus
  • Viele verschiedene Schneckenarten können befallen werden. Ideale Bedingungen für die Entwicklung von Schnecken bieten in den letzten Jahren die milden Temperaturen auch im Winter und die hohe Luftfeuchtigkeit in unserer Gegend. 

 

Nachweis:

  • die Larven im Kot sind zu klein um sie mit dem bloßen Auge zu sehen. Um sie nachzuweisen ist ein spezielles Verfahren notwendig (Auswanderungsverfahren) das so aufwendig ist, dass es nicht in der Praxis durchgeführt wird. Es wird eine 3 Tages Kotprobe zu einem Parasitologen eingeschickt.

 

Behandlung:

  • Bei einem Wurmbefall ohne Husten werden die Entwurmungsmittel in voller Dosis meist gut vertragen. 
  • Bei hustenden Tieren und insbesondere bei Befall mit Angiostrongylus vasorum können durch das Absterben der Würmer in den Gefäßen und in der Lunge Probleme entstehen. Es wird daher lange und niedrig dosiert behandelt.

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Kommentare: 1
  • #1

    M.Kritikakis (Mittwoch, 28 Januar 2015 07:10)

    Ein Dank an Frau Hennrichs ! Durch Ihr Wissen und schnelles handeln hatte mein sieben Monate alter Hund Henry die Würmer ohne Aufenthalt in der Uniklinik Gießen überstanden!